Nürtingen, 27.11.2018. Die Hausgemeinschaft im sozial-inklusiven Wohnprojekt der OEKOGENO WIN eG im Nürtinger Stadtteil Enzenhardt wächst zusammen: 18 von 31 Wohnungen sind vergeben, die Handicap-WG nimmt konkrete Formen an. Die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner haben sich bereits mehrfach getroffen und ausgetauscht – und es gibt sogar schon verschiedene Arbeitsgruppen, z.B. zu den Themen Gemeinschaftsraum, Urban Gardening oder „Teilen in der Hausgemeinschaft“.
„Wenn es uns nur darum ginge, das Haus voll zu bekommen, hätten wir schon längst alle Wohnungen vergeben können“, so Joachim Bettinger, Vorstand der OEKOGENO WIN eG. „Wir halten aber an unserem Konzept der Durchmischung, mit dem wir in das Projekt gestartet sind, fest. Wir möchten mehrere Generationen und eine möglichst große Vielfalt bei den Bewohner*innen erreichen, von der alleinstehenden Rentnerin bis zur Familie.“ Bisher geht das Konzept voll auf, 18 der 31 Wohnungen sind an unterschiedlichste Parteien vergeben. Bei der Gesellschafterversammlung am 5.11.2018 kam viel positive Rückmeldung von den Genoss*innen der WIN eG. Der Vorstand, so der Tenor, solle unbedingt am tollen Konzept festhalten. „Wir sind wirklich begeistert von der Hausgemeinschaft“, so Bettinger. „Alle bringen sich ein, die Kommunikation ist sehr offen und herzlich. Da wächst etwas Besonderes zusammen.“
Soziales Konzept funktioniert
Die OEKOGENO WIN eG hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, Bewohner*innen aus unterschiedlichen Einkommensschichten zu rekrutieren. Auch hier ist die Genossenschaft auf einem guten Weg. „Wir haben es geschafft, in schwierigen Einzelfällen Lösungen zu finden, die es Menschen mit niedrigem Einkommen ermöglichen, bei uns einzuziehen“, so Bettinger. Hürde ist hier vor allem die Einlage, die Wohngenoss*innen bezahlen müssen. Die OEKOGENO WIN eG hat sich bei den zuständigen Behörden dafür eingesetzt, dass die künftigen Bewohner*innen dabei Unterstützung erhalten. „Unser Team engagiert sich wirklich über alle Maßen dabei, in jedem einzelnen Fall Lösungen zu finden und den Menschen zu helfen. Wir hoffen, dass dies auch bei weiteren Bewohner*innen so funktioniert.“
Haus 3 und 4 als Teil des Gesamtkonzepts
Unabhängig von den genossenschaftlich organisierten Häusern 1 und 2 baut die WIN Projekt GmbH & Co. KG auf dem Grundstück als Investor im Inneren Gänslesgrund noch zwei weitere Häuser, die Häuser 3 und 4. Dies ist ausdrücklicher Wunsch der Stadt Nürtingen. Die dort entstehenden Wohnungen werden nach Fertigstellung vermietet. Ziel ist auch hier, sozial schwächere Menschen zu integrieren. Beide Häuser sind Teil des Gesamtkonzepts für das komplette Areal.
Zurzeit prüft die OEKOGENO mehrere Optionen, um die Finanzierung der Häuser 3 und 4 zu ergänzen. In Frage kommt dabei eine „große Lösung“ mit einem einzelnen Partner, z.B. einem Rentenfonds. Alternativ besteht die Möglichkeit, über ein Darlehen im öffentlichen Vertrieb Geld einzusammeln. „Wir möchten damit langfristig das Eigenkapital der WIN Projekt GmbH & Co. KG sichern“, erläutert Joachim Bettinger. „Unser zentrales Anliegen ist es, unser Konzept für das gesamte Areal umzusetzen. Wir werden sehr sorgfältig bei der Auswahl möglicher Partner sein, um die Solidargemeinschaft im Quartier nicht zu gefährden.“