Genossenschaft verstehen: Gemeinsam mehr erreichen

Sep. 19, 2025

Was ist eine Genossenschaft?

Als wir vor kurzem unsere Mitglieder danach fragten, was sie unter Genossenschaft verstehen, wurde schnell klar: Es geht um Zusammenhalt und die Kraft der Gemeinschaft – und die Chancen, die sich daraus ergeben, wenn Ressourcen gebündelt werden.

Was bedeutet Genossenschaft? – „Dinge schaffen, die Einzelne nicht schaffen können.“

Deutschland ist ein Land der Genossenschaften: Rund jede vierte Person ist Mitglied in einer der fast 8.000 Genossenschaften. Viele davon begegnen uns täglich, oft, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen – von Volks- und Raiffeisenbanken über landwirtschaftliche Betriebe bis hin zu überregionalen Tageszeitungen wie der taz (Quelle).

Und trotzdem können viele mit dem Begriff „Genossenschaft“ wenig anfangen. Dabei zeigen die Stimmen unserer Mitglieder eindrücklich, dass Genossenschaft mehr ist als ein formales Konstrukt: Sie bedeutet Gemeinschaft, Verantwortung und die Kraft, gemeinsam Dinge zu bewegen, die allein nicht möglich wären.

Was ist eine Genossenschaft?

Eine Genossenschaft ist eine Rechts- und Organisationsform, in der Menschen zusammenarbeiten, um gemeinsame wirtschaftliche, soziale oder kulturelle Ziele zu verfolgen. Im Mittelpunkt steht nicht die Gewinnmaximierung, sondern das Wohl der Mitglieder. Jede:r ist zugleich Eigentümer:in und Nutzer:in – und ist bei den Entscheidungen der Genossenschaft stimmberechtigt.

Woher stammt die Genossenschaftsidee?

Die Genossenschaftsidee entstand Mitte des 19. Jahrhunderts. In Zeiten von Armut und Unsicherheit suchten Handwerker, Landwirte und Arbeiter:innen nach solidarischen Strukturen, um sich gegenseitig zu unterstützen. gründeten Menschen Zusammenschlüsse auf Basis von Selbsthilfe, Selbstverantwortung und Selbstverwaltung. Namen wie Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch prägen diese Bewegung bis heute.

Was leisten Genossenschaften?

Genossenschaften finden sich in vielen Bereichen des Lebens. Die folgenden Typen zählen zu den häufigsten und bekanntesten Formen:

  • Baugenossenschaften stellen Wohnraum bereit.
  • Energiegenossenschaften versorgen Regionen mit erneuerbarer Energie.
  • Landwirtschaftliche Genossenschaften, oft auch als „Solawi“ (solidarische Landwirtschaft) bezeichnet, sichern faire Preise für Landwirt:innen.
  • Genossenschaftsbanken versorgen ihre Mitglieder mit fairen Finanzdienstleistungen.

Daneben gibt es viele weitere, die gemeinschaftliche Dienstleistungen oder Kulturangebote organisieren.

Dabei gilt stets das demokratische Grundprinzip: eine Stimme pro Mitglied – unabhängig von der Kapitalbeteiligung.

Welche Vorteile bringen Genossenschaften?

Genossenschaften bringen eine ganze Reihe von Vorteilen mit sich – für die einzelnen Mitglieder wie auch für die Gesellschaft insgesamt.

  • Solidarität & Gemeinwohl: Im Fokus steht nicht die Gewinnmaximierung, sondern die Förderung sozialer Bedürfnisse und nachhaltiger Projekte.
  • Gemeinsames Handeln: Genossenschaften bündeln Kräfte, um Ziele zu erreichen, die für Einzelne nicht machbar wären.
  • Demokratie & Verantwortung: Jedes Mitglied hat Mitspracherecht – Chancen und Risiken werden geteilt.
  • Gemeinschaft & Zusammenhalt: Sie schaffen Strukturen, die gegenseitige Unterstützung fördern.
  • Große Ziele & Utopie: Sie machen das möglich, was Einzelne nie erreichen könnten.

Dabei gilt stets das demokratische Grundprinzip: eine Stimme pro Mitglied – unabhängig von der Kapitalbeteiligung.

Klicken Sie sich durch unsere Galerie, um zu erfahren, was Genossenschaft für unsere Mitglieder bedeutet:

OEKOGENO – Genossenschaft mit Vergangenheit und Zukunft

Die OEKOGENO eG wurde 1999 in Freiburg gegründet und ist aus der ehemaligen Ökobank hervorgegangen – mit dem Ziel, solidarische Alternativen zu schaffen.

Heute zählen wir rund 16.000 Mitglieder in ganz Deutschland, ein Team von über 20 Mitarbeitenden und ein breites Portfolio an Wohnprojekten, Energieprojekten und Finanzprodukten, die alle eines gemeinsam haben: Sie stellen Mensch und Umwelt in den Mittelpunkt.

Seit über 25 Jahren gestalten wir Orte, an denen nachhaltiges, solidarisches und inklusives Leben möglich wird – von Mehrgenerationenquartieren bis zu Bürger:innen-Energieanlagen.

Wie aktuell und zeitgemäß die Genossenschaftsidee ist, bringt Franz-Josef Holzenkamp, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV), auf den Punkt: Die Ideen von Raiffeisen sind […]  zeitlos und modern. Und besonders in Zeiten von Globalisierung und Digitalisierung merkt man, wie die Menschen geradezu danach lechzen, wieder zu Wirtschaftsformen zu finden, die sich stärker in den Dienst der Menschen stellen, […] und wir nehmen zur Kenntnis, dass das Genossenschaftswesen in vielen Bereichen eine Art Renaissance erfährt“ (Quelle).

 

Wie wird man Genossenschaftsmitglied?

Mitglied einer Genossenschaft wird man, indem man einen oder mehrere Genossenschaftsanteile zeichnet. Mit diesem Anteil beteiligt man sich am gemeinschaftlichen Vermögen und erhält dafür demokratische Mitspracherechte – unabhängig davon, wie viele Anteile man hält, gilt das Prinzip: eine Person, eine Stimme.

Bei der OEKOGENO beträgt ein Anteil aktuell 33,71 Euro. Schon mit diesem kleinen Betrag können Mitglieder Teil einer großen Gemeinschaft werden, die nachhaltige Wohn- und Energieprojekte möglich macht.

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